In einer Welt, in der Hörsystem-Hersteller kontinuierlich neue Funktionen auf den Markt bringen, ist es nicht einfach, sich nicht durch all die schillernden neuen Angebote vom Wesentlichen abbringen zu lassen. Angesichts der zahlreichen Hürden in Bezug auf die Akzeptanz von Hörsystemen ist es umso wichtiger, dass sich die Erfahrung von Kundinnen und Kunden mit der Leistung von Funktionen auch tatsächlich mit dem Marketing deckt und dieses hält, was es verspricht.
Wir haben das verstanden. Aus diesem Grund verfolgt Unitron einen eher praktischen Ansatz bei der Entscheidung, welche Funktionen in die Entwicklung investiert werden sollen.
„Wir möchten, dass unsere neuen Hörsystemfunktionen einen greifbaren Nutzen für Endnutzerinnen und Endnutzer bieten“, sagt Jesse Sinclair, Senior Hearing Performance Audiologist. „Auch unternehmen wir unser Möglichstes, das zu erwartende Hörerlebnis möglichst genau abzubilden.“
Dieses Engagement für eine authentische Wirksamkeit findet sich auch in unseren Forschungspraktiken wieder. Leonard Cornelisse, Lead System Architect und Manager, Hearing System Engineering bei Unitron, sagt, dass selbst die Art und Weise, wie das Team Studien anlegt, auf der Alltagswirklichkeit von Benutzerinnen und Benutzern fußt.
„Wir halten nichts davon, eine einzelne Funktion zu isolieren und alle anderen Funktionen bei der Leistungsbemessung auszublenden. Das würde einfach der echten Funktionsweise von Hörsystemen widersprechen“, sagt Cornelisse. „Wir sind viel mehr daran interessiert, ein Verständnis für die Gesamtleistung des Systems zu entwickeln.“
Die genaue Messung der realen Leistung unserer Hörsystemfunktionen ist wichtig, aber wie kommen diese Funktionen überhaupt in die engere Auswahl? Laut unserem Chief Scientist, Henry Luo, steht und fällt die Implementierung mit dem Nutzen für Benutzerinnen und Benutzer.
„Wir möchten uns immer ein Bild davon machen, mit welchem Problem oder welcher Schwierigkeit die Benutzerin oder der Benutzer konfrontiert ist“, sagt Luo. „Wenn wir über neue Funktionen nachdenken, beginnen wir die Diskussion immer mit der Frage, wie der Träger davon profitieren kann. Wir suchen nach Möglichkeiten, den Nutzen für den Benutzer in bekannten Bereichen zu verbessern, aber auch in neuen Bereichen, die noch nicht so gut bekannt sind.“
Hierfür bedarf es einer engen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gruppen innerhalb des Unternehmens, darunter auch Experten aus den Bereichen Audiologie, Produktmanagement, Marktforschung und R&D.
„Eine isolierte Entwicklung einer Funktion kann letztlich zu der Erkenntnis führen, dass die Funktion in der Praxis überhaupt nicht benötigt wird oder keinen Nutzen bietet“, sagt Luo. „Dieses Problem haben wir bei Unitron nicht. Wir fördern Innovationen mit unserer Technologie, ohne dabei jemals die Benutzerinnen und Benutzer aus den Augen zu lassen.“
Die Trägerin oder der Träger der Hörsysteme ist ein Teil des großen Ganzen. Für die erfolgreiche Entwicklung neuer Funktionen muss auch überlegt werden, wie diese sich auf die Leistung bestehender Funktionen auswirken.
Als Beispiel: Mit dem Launch der Vivante™ Plattform haben wir eine 8. Hörumgebung eingeführt – Gespräch im lauten Störgeräusch. Zu verdanken war dies der binauralen Richtmikrofon-Technologie, die sich hinter unserem Mikrofonmodus HyperFocus verbirgt. Sie optimiert das Signal-Rausch-Verhältnis bei persönlichen Gesprächen, indem das Audiosignal zwischen beiden Hörsystemen ausgetauscht wird, um eine engere Richtwirkung für von vorne kommende Sprache zu erzeugen.
„Wir strebten eine Funktion an, die während Gesprächen bei sehr lauten Hintergrundgeräuschen einen noch größeren Nutzen bieten würde“, sagt Cornelisse. „Jedoch kam dabei die Frage auf, wie sie sich in die Komplexität des bereits bestehenden Systems einfügen würde. Für uns stellte dies eine fantastische Gelegenheit dar, noch einmal zu überdenken, wie alle Bestandteile zusammenwirken.“
Die Einbindung einer binauralen Richtmikrofon-Technologie mag auf den ersten Blick wie eine Analogfunktion wirken, da andere Hersteller ebenfalls vergleichbare Technologien nutzen. Wie eine Funktion in der Theorie aussieht, lässt sich jedoch nicht immer zwingend auch für die Leistung der Hörsysteme in der Praxis umsetzen.
„Eine Trägerin oder ein Träger eines Hörsystems von Unitron interagiert mit dem gesamten System“, sagt Sinclair. „Selbst ihre oder seine Erfahrung mit einer Funktion, die der von Mitbewerbergeräten ähnelt, wird aufgrund des größeren Funktionszusammenhangs unserer Hörsysteme völlig anders ausfallen.“
„Die binaurale Richtmikrofon-Technologie hinter HyperFocus kann ein Problem hervorrufen, wenn sich das Sprachziel nicht vor der Hörerin oder dem Hörer befindet“, sagt Luo. „Wir haben die Technologie derart weiterentwickelt, dass sie sich nur in der passenden Situation aktiviert. Dieses Konzept beugt potenziellen Risiken vor, die auftreten können, wenn das Ziel sich hinter oder seitlich neben der Hörerin oder dem Hörer befindet.“
Die Technologie stellt schnell und genau fest, aus welcher Richtung die Sprache kommt. Dementsprechend kann sie das Automatiksystem intelligent darüber informieren, wie und wann der verschärfte binaurale Richtmikrofonmodus aktiviert werden soll. Wir sind davon überzeugt, dass es sich um eine starke Funktion handelt, die das Potenzial besitzt, den Alltag von Trägerinnen und Trägern unserer Hörsysteme positiv zu bereichern.
Diese Sicherheit motiviert unser Team, sich auch weiterhin gewissenhaft durch die vielschichtigen Faktoren bei der Hinzufügung neuer Funktionen zum System zu arbeiten.
Cornelisse vergleicht die Komplexität bei der Optimierung der gesamten Hörsystemeinheit gerne mit dem Schälen einer Zwiebel. Hinter jeder Schicht wartet eine neue, die es zu bewältigen gilt.
„Als ich mit der Arbeit an der Technologie begann, dachte ich mir: Wie schwer kann es schon sein, diese Probleme zu lösen? Wie sich herausstellte, ist die Komplexität gewaltig, da so viele verschiedene Dimensionen be- und durchdacht werden müssen“, sagt Cornelisse. „Wenn wir jedoch den tatsächlichen Nutzen sehen, den unsere Hörsysteme für Trägerinnen und Träger bieten, ist es den Aufwand jedes Mal wert.“
Luo und Sinclair können dem nur zustimmen.
„Vor Jahren meldete sich eine Kundin bei unserem Marketingteam und berichtete über eine Erfahrung, die sie mit ihren neuen Hörsystemen gemacht hatte“, sagt Luo. „In der Vergangenheit konnte sie beim Fahren nie ihren Sohn auf dem Rücksitz sprechen hören. Mit ihrem neuen Unitron Hörsystem konnte sie ihn zum ersten Mal klar und deutlich verstehen. Sie hielt am Straßenrand an und begann zu weinen. Ihre Geschichte hat mich wirklich berührt.“
Bevor er sich dem Team von Unitron angeschlossen hat, arbeitete Sinclair als Audiologe in einem Fachgeschäft. Dort konnte er aus erster Hand beobachten, welchen Unterschied das richtige Hörsystem für das Leben einer Kundin oder eines Kunden bewirken kann. Heutzutage äußert sich dieses Gefühl auf eine neue Art und Weise.
„Ein Hörverlust tritt häufig schleichend auf. Die Betroffenen merken oft nicht einmal, was sie versäumen“, sagt Sinclair. „Wird einer solchen Person wieder Zugang zu diesen fehlenden Teilen gewährt, kann sich ihr Leben wirklich zum Positiven wandeln. An einer Technologie arbeiten zu dürfen, die solche Erfahrungen möglich macht, ist wirklich mehr als lohnenswert.“
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Seit 60 Jahren meistern wir entscheidende Herausforderungen für all jene, die auf Hörsysteme angewiesen sind, und die Hörakustikerinnen und Hörakustiker, die sie auf ihrem Weg durch den Höralltag begleiten. Dieser Artikel ist Teil einer Reihe, in der Erkenntnisse unserer internen Experten thematisiert werden, die Tag für Tag daran arbeiten, Ihnen und Ihren Kundinnen und Kunden ein großartiges Hörerlebnis zu bieten: Love the experience. Hoher Tragekomfort, großartige Hörerlebnisse und einfache Handhabung – dafür steht Unitron.